Martin Kausche

Akkutausch Motorola RAZR i

14 Feb 2017 - update: 07 Nov 2018

Mein liebgewonnenes Motorola RAZR i hatte nach langem zuverlässigem Einsatz plötzlich Aussetzer beim Akku, der angezeigte Akkustand schwankte innerhalb von Sekunden wild umher, es schaltete sich sporadisch aus.

Nach kurzer Recherche stellte sich heraus dass es sich dabei wohl um ein verbreitetes Problem handelt. Alle üblichen Vorgehensweisen wie zurücksetzen des Puffers, Zurücksetzen von Android etc. halfen nichts.

Es musste also ein neuer Akku her … und man muss ihn in das Telefon hineinbekommen - das RAZR i ist ein Exemplar mit dem unbeliebten fest verbauten Akku o.O

Aber davon läßt man sich ja nicht aufhalten.

Vorbereitung:

  • ausschalten :-)
  • SIM-Karte und SD-Karte entfernen
  • Ersatzakku bestellen, die genaue Bezeichnung des RAZR i lautet XT890, damit findet man eine Menge Akkus und muss sich nur für den vertrauenswürdigsten Verkäufer entscheiden

Werkzeuge / Zubehör:

  • Torx-Schraubenzieher Größe T-5
  • kleiner flacher Spatel zum aufstemmen, idealerweise aus Plastik, damit man sich nichts zerkratzt wenn man doch einmal abrutscht
  • doppelseitiges Klebeband
  • Fön

Als erstes entfernt man die Abdeckung im unteren Bereich, der ist einfach nur eingeklemmt und kann vorsichtig mit dem Spatel von unten her ausgehebelt werden.

Dann noch den Motorola-Schriftzug oben entfernen, der ist geklebt und man muss mit dem Spatel oder einer Rasierklinge darunter und mit viel Gefühl ablösen (hier kann der Fön helfen, indem der Kleber vorher etwas angewärmt wird).

Jetzt können wir die Schrauben entfernen:

  • 2 Stück aus dem oberen Bereich
  • 3 Stück aus dem unteren Bereich
  • 6 Stück von den Seiten
  • alles ordentlich zur Seite legen, damit die Schrauben am Ende wieder jede an ihre ursprüngliche Stelle zurück kann

Jetzt kann man das Display anheben, am besten von oben her, im unteren Bereich ist es noch mit dem unteren Teil verklemmt - unser Freund der Spatel hilft auch hier.

Das Flachkabel des Displays senkrecht nach oben abziehen, hier kann wieder der Spatel helfen.

Jetzt haben wir weitere 5 Schrauben freigelegt die die Platine an der Rückabdeckung halten, auch die entfernen.

Man sieht außerdem im Bereich unten Links ein Flachkabel von unter der Platine her, das ist die Verbindung zum Akku, diese muss gelöst werden.

Im oberen Bereich muss noch das Kameramodul entfernt werden, sobald das Flachkabel gelöst ist kann man das Modul einfach herausnehmen.

Jetzt die Platine an den Stellen wo sie mit der Rückwand verklemmt ist lösen und nach oben abheben und man sieht den Akku. Dieser ist über seine ganze Fläche mit einem ziemlich starkem Klebeband an der (eher schwachen) Rückwand verklebt - hier braucht es viel Geduld, vorsichtige Finger und vielleicht einen etwas breiteren Hebel (z.B. Kreditkarte) um ihn zu lösen ohne die Rückwand allzu sehr zu verbiegen.

Mein alter Akku war ein wenig aufgeplustert, also wurde es wohl höchste Zeit ihn auszutauschen - durch die Altersschwäche hatte er vermutlich auch völlig falsche bzw. wechselnde Spannungswerte an den Controller gesendet und so die springenden Akkustände verursacht.

Nachdem der alte Akku entfernt ist kann der neue Akku eingesetzt und alles wieder ordentlich zusammengebaut werden.

Am Ende noch die obere und untere Abdeckung mit etwas doppelseitigem Klebeband präparieren und an ihre alte Position bringen. Dabei nicht versehentlich die Löcher zukleben, das TOR im MOTOROLA muss frei bleiben - sonst sind die Anrufer nur noch schwer zu verstehen :-)

Wie auf den Bildern zu sehen war das Telefon arg verschmutzt, wenn man es einmal geöffnet hat sollte man selbstverständlich auch gleich alle Staubfuseln im Inneren entfernen.

Problem gelöst?

Direkt nach dem Akkutausch wollte ich natürlich gleich mal testen ob das Problem gelöst war!

Und kam schnell zur Ernüchterung: noch immer sprang die Anzeige wild umher.
Zum Glück legte sich dieses Problem aber nach einigen Tagen.

Jedoch entspricht die Prozentanzeige bis heute nicht der Realität. Leer ist der Akku (Telefon schaltet sich ab) bei einer Darstellung von ~50%.
Wenn man sich dessen bewusst ist kann man das Telefon aber wieder ganz normal nutzen und hängt es einfach alle vier Tage an die Steckdose bevor der Akkustand auf unter 50% sinkt.

Update 2018-11-07: Nach einigen Wochen hatte sich der Akku dann doch wieder eingependelt und es wird ein realistischer Akkustand angezeigt. Das Telefon verrichtet noch immer fleißig seine Dienste als Zweitgerät.


Tags:  DIY Hardware